Heißt es Soße oder Sauce? Und wie spricht man es aus. Mit weichem oder scharfem S? Für mich, die ursprünglich aus dem Ruhrgebiet kommt, ganz klar: weiches S. An meinem zweiten Tag beim Uni-Radio sollte ich eines Besseren belehrt werden. Als ich den Mensaplan für das Radioprogramm aufgenommen hatte, musste ich alles nochmal neu machen, denn offenbar hatte ich Soße über 20 Jahre lang falsch ausgesprochen.
Aber egal wie man es ausspricht oder schreibt: Soße peppt einfach jedes Gericht auf. Da ich am liebsten Bowls esse, verwende ich meistens mehrere Soßen gleichzeitig für meine Gerichte. Aber auch zum Grillen oder für den Salat funktionieren diese Soßen. Meine drei Favoriten möchte ich dir heute vorstellen.
Die Flotte
Keine Soße gibt es öfter bei mir, als die Flotte. Und das liegt schlicht und einfach daran, dass sie wahnsinnig köstlich ist, schnell zuzubereiten und dass ich die Zutaten immer im Haus habe.
Du brauchst:
- 3 TL Tahini
- Saft einer halben Bio-Zitrone
- ein bisschen gefiltertes Wasser
Und so geht’s:
Wie das war schon alles? Ja das ist tatsächlich alles. Tahini und den Zitronensaft vermengen und so viel Wasser hinzugeben, bis es dir flüssig genug ist – ich mag es eher ein bisschen cremiger. Diese Sauce passt zu jedem Gemüse, zu Quinoa, zu Süßkartoffeln – ach einfach zu allem. Ich liebe sie!
Der mexikanische Araber
Was haben die Menschen eigentlich gegessen, bevor es Hummus gab? Hummus gibt es bei mir jede Woche. Es ist ein fester Bestandteil meiner Ernährung – nicht nur, weil ich halb Araberin bin, aber möglicherweise habe ich schon als Baby Hummus statt Babybrei bekommen. Das würde zumindest viel erklären. Auch wenn ich den Klassiker liebe, habe ich es gewagt mein Hummus mal mit weißen Bohnen, statt mit Kichererbsen zu machen. Nicht nur, weil ich mich im Regal vergriffen habe und eben weiße Bohnen gekauft habe.
Du brauchst:
- 1 Dose weiße Bohnen
- 2 EL Tahini
- Saft einer halben Zitrone
- 1 Knoblauchzehe
- etwas Olivenöl
- Salz und Pfeffer
Und so geht’s:
Die Bohnen, Tahini, den Zitronensaft und den Knoblauch in einen Zerkleinerer geben und warten bis es eine sämige Soße wird. Mit Olivenöl, Salz und Pfeffer abschmecken – fertig! Mit weißen Bohnen schmeckt das Hummus noch etwas feiner und süßlicher. Für mich ist der mexikanische Araber eine super Alternative zum Klassiker. Passt perfekt zu Bowls oder einfach nur zu Brot und Oliven.
Der vegane Grieche
Neulich hat mich eine Leserin auf Instagram angeschrieben und mich gefragt, ob ich ein gutes Rezept für ein veganes Tzatziki habe. Ich hatte keins. Das hat mir keine Ruhe gelassen und so habe ich jetzt eins entwickelt, was ich wirklich lecker finde.
Du brauchst:
- 250 ml ungesüßten Sojajoghurt
- 1/4 Salatgurke
- 2 Knoblauchzehen
- Salz und Pfeffer
In den meisten Sojajoghurts ist Zucker drin, weshalb man damit oft gar nichts anfangen kann. Aber zum Glück gibt es auch ein paar Sorten ohne Zucker (z.B. von Rewe Bio, Sojade oder Provamel) und die eignen sich wunderbar für Soßen oder Dips. Die Gurke kleinraspeln, den Knoblauch durch die Knoblauchpresse jagen und alles vermischen und im Kühlschrank eine Stunde ziehen lassen. Fertig ist der vegane Grieche. Passt super zu Kartoffeln oder mal als Alternative zum Salatdressing.
Eine gute Soße muss für mich nicht kompliziert sein. Sie muss einen intensiven Geschmack haben und das Aroma meines Essens unterstreichen. Sie soll nicht zu aufdringlich sein, sondern dem ganzen Gericht das gewisse Extra geben. Das haben die Flotte, der mexikanische Araber und der vegane Grieche definitiv drauf. Man kann laut Duden übrigens Soße und Sauce schreiben – der Duden ist auch nicht mehr das, was er mal war.