Bloggerin sein bedeutet für mich all mein Herzblut in Texte und Bilder zu stecken. Es ist für mich kein Job und auch nicht mehr wirklich nur ein Hobby – es ist meine Passion. Mit dem Bloggen Geld zu verdienen, um den Blog weiter auszubauen, noch einen Podcast zu starten und Videos zu drehen, das sind alles Dinge auf meiner Wunschliste. Für mich aber momentan noch in weiter Ferne – mit einem Blog Geld verdienen, das ist doch nur etwas für die ganz Großen. Und während ich mir einrede, dass ich in der Liga nicht mitspielen kann, blinkt mein Handy auf. Nachricht von Sylvie: Melde dich bei Patreon an, damit ich dich unterstützen kann.
Wie jetzt unterstützen? Ich hatte vorher noch nie von Patreon gehört. Und als ich mir die Seite angeguckt habe, wurde mir klar, dass Sylvie mich tatsächlich mit Geld unterstützen wollte. Mich kleine Bloggerin? Warum? Aber Sylvie hatte genau das im Kopf, was mir die ganze Zeit Sorgen bereitete: Wie kann ich 100% für meinen Blog, meine Vision, geben, wenn ich nicht 100% Zeit habe.
Die Idee von Patreon ist ebenso einfach wie genial. Es geht darum, dass jeder so viel spenden kann, wie er mag – 1 Euro im Monat bringt schon unfassbar viel. Dafür erbringt der Künstler je nach Summe eine Gegenleistung.Und das Geld können Blogger, Künstler und Autoren dann wieder in ihre Arbeit stecken. Auf diesem Weg bekommen es die Follower also wieder zurück – eine Reinvestition quasi. In Amerika ist dieses Programm schon super populär – in Deutschland ist das Mindset tatsächlich meistens noch ein anderes, frei nach dem Motto: Warum sollte ich jemandem einfach einen Euro schenken? Was hab ich davon? Dabei liefern Blogger heute oft viel interessanteren Content als so manches Magazin.
Einen Tag, nachdem ich mich bei Patreon angemeldet habe, hatte ich die Mail in meinem Postfach: Sylvie von Missinterpreted unterstützt dich jetzt! What? So motivierend!
Es gibt tatsächlich Künstler, die ausschließlich von Patreon leben können und sich einfach entfalten können, ohne sich Sorgen zu machen – Wahnsinn! Wie ein bedingungsloses Grundeinkommen. Mach dir keinen Kopf um Geld, mach dir lieber einen Kopf ums Leben!
Dass wir uns in einer Gesellschaft befinden, in der Geld so einen unfassbar großen Stellenwert hat, können wir momentan nicht ändern. In der heutigen Zeit geht es hauptsächlich ums Nehmen. Menschen wollen alles am liebsten kostenlos, in großen Massen und trotzdem in bester Qualität haben. Die meisten wollen etwas haben, aber kaum einer möchte etwas geben. Lange wurde uns eingetrichtert, wie geil Geiz ist und jetzt wird genau das gelebt – in allen Bereichen. Dabei wäre es so einfach eine Kultur aufzubauen, in der nicht mehr das Nehmen zählt, sondern das Geben. Schluss mit Schnäppchenjagd. Wir sollten anfangen in uns selbst zu investieren. In Projekte, die nachhaltig sind. Die Zukunft und Sinn haben.
Auf Patreon kann man genau sehen, wer wieviel Unterstützung bekommt. Wer wieviel spendet. Alles ist transparent. Spendenaffäre adé! Jemanden mit einem Euro zu unterstützen scheint auf den ersten Blick bedeutungslos – was ist schon 1 Euro? Aber wenn es schon 10 Menschen tun – ein ganzes Jahr lang, dann ist das richtig viel Geld! 1 Euro kann einfach so viel verändern. Er kann ein Leben verändern.
Menschen bedingungslos Geld zu geben ist gelebte Dankbarkeit. Es zollt von Respekt und Liebe.
Auf unserem Planeten ist genug für alle da – theoretisch. Genug Geld. Genug Essen. Genug Luft. Genug Wasser. Es ist nur nicht gerecht verteilt. Denn wir leben in einer gierigen Welt, in der die meisten versuchen sich so viel wie möglich in die eigenen Taschen zu stecken. Wer das ändern kann? Wir. Indem wir eine neue Mentalität schaffen, in der Unterstützung Ehrensache ist. In der wir lieber für nachhaltige Projekte Geld ausgeben, als für Guccitaschen. Wenn wir networken, dann werden sich die großen Konzerne und Milliardäre noch umgucken.
Ein Patron ist ein Wohltäter. Ein Schirmherr. Ein Geber. Ein Schutzpatron. Ein Patron ist Teil einer neuen Bewegung. Eines neuen Lifestyles. Ein Patron investiert in die Projekte, in die Herzblut fließt, die echt und wertvoll sind.
Wohin geht dein nächster Euro?
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