Warum du ab heute kein Shampoo mehr brauchst

Seit 1 Jahr ohne Shampoo unterwegs

Als ich gestern bei dem Friseur meines Vertrauens ankomme, steht Lena schon mit einem breiten Grinsen da. Na, immer noch ohne Shampoo unterwegs? – Aber Hallo! Kurz begutachtet sie meine Haare und sagt mir, dass die Spitzen etwas flusig sind, aber kaputt ist da nichts. Und dann fragt sie mich, wie ich denn meine Haare denn mittlerweile überhaupt wasche. Und was ich Lena geantwortet habe, möchte ich heute mit dir teilen. Hier kommt meine Haarroutine – ganz ohne Shampoo.

Roggenmehl ist das neue Shampoo

 

Backen zählt nicht zu meinen größten Leidenschaften, trotzdem habe ich seit einem Jahr immer Roggenmehl im Haus. Und auch, wenn ich ab und zu mal ein Brot backe, benutze ich das Roggenmehl* tatsächlich die meiste Zeit im Badezimmer. Roggenmehl ist mein Shampoo – oder besser gesagt mein Nopoo. Lena hat zurecht angemerkt, dass das doch gar nicht schäumt. Das stimmt! Und das ist gerade am Anfang ziemlich gewöhnungsbedürftig. Aber Roggenmehl enthält im Gegensatz zu herkömmlichem Shampoo keine Tenside. Es fühlt sich eher an wie eine Haarmaske. Wichtig ist vor allem, dass das Haar richtig nass ist und dass das ganze auch ordentlich ausgewaschen wird.

Wie mache ich Shampoo aus Roggenmehl?

Ich nehme 2-3 EL Roggenmehl und gebe so lange gefiltertes Wasser dazu, bis eine Paste entsteht. Das Gemisch lässt man ein paar Minuten quellen und dann geht’s ab unter die Dusche.

Tipp: Bei fettigem Haar kann man noch ein bisschen frischen Zitronensaft dazugeben.

Seifen statt Shampoo

Aber jeden Morgen jetzt Roggenmehl anrühren? Dafür ist nicht immer die Zeit. Und da ich auch viel reise, habe ich mir eine Alternative gesucht, die ebenso frei von Chemikalien ist und meine Haare sanft säubert: Seife. Der Seifenmarkt explodiert momentan. Meine bisherigen Favoriten sind die Coco-Sheabutter-Seife von Manna und Alepposeife, die ich im Biomarkt kaufe. Denn die beiden sind nicht nur toll für meine Haare, sondern ich benutze sie für den ganzen Körper. Aber auch hier gilt: Die Haare müssen richtig nass sein und gut ausgespült werden. Gerade wenn man von herkömmlichem Shampoo auf Seife wechselt, kann es sein, dass die Haare erstmal klatschig und fettig aussehen. Bei mir hat der Prozess ca. zwei Wochen gedauert.

Was ist so schlimm an herkömmlichem Shampoo?

Shampoo enthält Erdöl (kann Allergien hervorrufen), Sulfate (reizt Augen und Schleimhäute – steht in Verdacht krebserregend zu sein), Diethanolamin (kann das Erbgut verändern), Tenside (krebserregend), Parabene (kann in den Hormonhaushalt eingreifen), DMDM Hydantoin (setzt Formaldehyd frei) und Silikone (versiegeln nicht nur das Haar, sondern auch die Kopfhaut. Dadurch können Schadstoffe nicht mehr austreten. Die Folge sind Hauterkrankungen wie Neurodermitis).

Diese ganzen Chemikalien schaden nicht nur mir, sondern auch der Umwelt.

Außerdem ist es sinnvoll mit einer sauren Rinse nachzuspülen. Die kann man sich zum Beispiel aus 1 Liter kaltem Wasser mit einem Teelöffel Apfelessig zusammenmixen. Das ganze gibt man als Spülung über die Haare und muss es dann auch ordentlich mit klarem Wasser ausspülen.

Tipp: Mittlerweile gibt es sogar Spülung als feste Seife – ich habe eine bei Tante Olga gefunden (allerdings nicht im Online-Shop, sondern vor Ort).

Heilerde statt Trockenshampoo

Und manchmal muss es eben noch schneller gehen. Da habe ich keine Zeit zum Haare waschen oder ich will sie nicht so oft waschen. Oder manchmal ist einfach nur der Ansatz fettig und die Spitzen gehen noch klar- An solchen Tagen möchte ich zu Trockenshampoo greifen. Und auch das gibt es ganz ohne Chemie. Dafür nehme ich einfach Heilerde*! Die kann man entweder mit einem Pinsel auftragen oder mit den Fingern in die Haare einmassieren und man merkt sofort, wie sie alles aufsaugt. Danach föhne ich meine Haare einmal durch oder schüttle sie ein bisschen und fertig ist die Frisur.

Als ich noch Stylingprodukte für mein Haar benutzt habe, mochte ich vor allem Volumenpuder. Ich habe nämlich sehr feines und dünnes Haar und das Puder hat die ganze Frisur griffiger gemacht. Tatsächlich hat Heilerde denselben Effekt – yeah!

Da Heilerde dunkel ist, weiß ich nicht, wie sie sich in blonden Haaren verhält. (Anmerkung: Leserin Anivin hat mir erzählt, dass sie für ihre blonden Haare Vollkornmehl als Trockenshampoo verwendet.)

Short Hair dont care

Und wenn es mal mehr sein darf, dann massiere ich Kokosöl* in meine Haare und auf meine Kopfhaut und lasse es über Nacht einwirken. Es pflegt die Haare und beruhigt die Kopfhaut. Und auch Arganöl* ist toll für die Haare. Wenn ich es für mein Gesicht verwende, dann gebe ich den Rest in meine Haarspitzen.

Nach einem Jahr ohne Shampoo habe ich mich längst an Seife und Mehl gewöhnt. Und auch die Heilerde kommt öfter mal zum Einsatz. Ich freue mich, dass ich nicht auf chemische Produkte zurückgreifen muss, weil Nopoo einfach super funktioniert. Der beste Effekt ist für mich, dass ich meine Haare nicht mehr täglich waschen muss. Mittlerweile schaffe ich manchmal sogar 3 Tage ohne – ein echter Fortschritt für mich und vor allem für meine Kopfhaut.

Es gibt immer mehr Menschen, die selbst auf Seifen oder Roggenmehl verzichten und ihre Haare nur noch mit lauwarmen Wasser waschen – ja, das soll tatsächlich funktionieren. Die Kopfhaut muss sich einfach umgewöhnen. Für mich auf jeden Fall eine spannende Vorstellung, mit der ich mich noch näher beschäftigen will. Und ich bin schon gespannt, was Lena dann dazu sagt.

hairlich

*Solltest du diesen Link benutzen, dann landet automatisch eine Kleinigkeit davon in meiner Kaffeekasse. Dich kostet das absolut gar nichts! Bei Fragen zu diesem Thema, kannst du mich gerne anschreiben.

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