Stell dir mal vor dir würde jemand sagen, dass fast das gesamte Essen im Supermarkt vergiftet ist. Würdest du es kaufen? Stell dir mal vor dir würde jemand sagen, dass fast allen Lebensmitteln im Supermarkt Zucker zugesetzt wurde. Würdest du sie kaufen? Stell dir vor dir würde jemand sagen, dass Zucker dich langsam, aber sicher vergiftet. Würdest du ihn weiterhin essen?
Zucker und giftig? Wieder so eine Missionarin, die uns mit ihrem Gemüse ins Paradis predigen will. Mir ist klar geworden – und ich zitiere hier gerne Dr. Robert Lustig. Er ist einer der Pioniere, wenn es um die Erforschung vom Zusammenhang von Zucker und den Auswirkungen auf den Organismus geht:
Zucker ist Gift!
Ich habe mich vor über einem Jahr dazu entschieden mich nicht mehr vergiften zu wollen. Das Problem am weißen Gift ist nur eins: es schmeckt nicht nach Gift! Es schmeckt sogar ziemlich gut und sieht dabei auch noch so harmlos aus. Und dann bleibt noch die Frage: Wenn Zucker wirklich so schlimm wäre, warum ist es dann überall drin? Warum gibt es keinen Aufschrei? Wieso tut die Regierung nichts – die Politiker essen die Lebensmittel doch auch? Warum darf sowas überhaupt verkauft werden?
Gegenfrage: Warum gibt es Menschen, die rauchen oder Alkohol trinken? Bei Zigaretten und Alkohol ist die hochgradige Toxizität sogar offiziell und die Leute geben tausende Euro im Jahr aus, um sich selbst zu vergiften. Zwei Dinge haben Zucker, Alkohol und Zigaretten gemeinsam: Keiner fällt um, wenn er einmal an einer Zigarette zieht, einen Schluck Wein trinkt oder eben ein Stück Kuchen isst – die Vergiftung passiert so schleichend und leise, das die meisten Menschen nicht mal ahnen, was da alles mit ihrem Körper passiert. Und der zweite Punkt ist der Suchtfaktor. Nicht nur Kippen und Schnaps macht süchtig: das Eis, der Cupcake und das Stück Schokolade tun es ebenfalls. Und der ganze verstecke Zucker in all den Lebensmitteln, bei denen keiner ahnt, dass überhaupt Zucker enthalten ist, tut seinen Rest.
Der Suchtfaktor stellt für mich bei dieser ganzen Zuckerproblematik die größte Gefahr und gleichzeitig auch die größte Hürde dar. Zucker beeinflusst die Persönlichkeit. Meine Sucht war so groß, dass ich mir – noch während ich etwas Süßes gegessen habe – schon gesagt habe, dass ich das doch eigentlich nicht will, aber ich konnte es nicht stoppen. Und dass ich wirklich süchtig war, habe ich spätestens gemerkt, als ich nach dem ersten Tag ohne Zucker die Kopfschmerzen meines Lebens hatte und mich gefühlt habe wie ein Junkie auf Entzug.
Hier kannst du die ganze Geschichte zu meinem Entzug nochmal lesenZucker macht süchtig
Kopfschmerzen? Schlechte Laune? Entzug? Ist das nicht ein bisschen übertrieben? Es geht ja hier schließlich nur um Süßigkeiten. Mitnichten! Der Neurowissenschaftler Bart Hoebel von der Princeton University hat in einem Experiment mit Ratten herausgefunden, dass Zucker im Gehirn die Produktion von natürlichen Opiaten fördert. Und von den eigenen Opiaten wird unser Körper genauso abhängig wie von Kokain oder Heroin. Als die Ratten keinen Zucker mehr bekommen haben, haben sie extreme Entzugserscheinungen wie Zittern, Angst und Zähneklappern aufgewiesen. Als sie nach dem Entzug wieder Zucker bekommen haben, haben sie davon noch mehr gegessen, als vorher.
Wenn eine Sucht entsteht, dann ist im Gehirn die Balance der Botenstoffe gestört. Wenn der Serotoninspiegel zu niedrig ist, dann fühlen wir uns ängstlich und unzufrieden. Ist der Dopaminspiegel zu niedrig, dann sind wir lustlos und träge. Essen wir Zucker, dann werden diese Botenstoffe ausgeschüttet. Wir fühlen uns für kurze Zeit berauscht.
Und weil dieser Rausch nur so kurz anhält wollen wir ihn wieder und wieder erleben. Ich habe oft gar nicht wahrgenommen, wenn ich im Büro mal wieder am Süßigkeitentisch vorbeigelaufen bin und mir noch eine Handvoll Süßigkeiten in den Mund gesteckt habe. Es war normal für mich mir am Nachmittag ein Stück Kuchen oder ein Twix zu “gönnen”, schließlich war ich den ganzen Tag schon arbeiten. Ich habe für jedes Stück Schokolade eine Ausrede oder einen guten Grund gefunden.
Alles zum Belohnungsspiel mit Zucker findest du hierZucker macht krank
Aber kommen wir jetzt zu den Auswirkungen von Zucker auf unsere Gesundheit. Zucker macht dick – das war mir immer klar, denn das habe ich mein ganzes Leben an mir selber gespürt. Zucker fördert Karies – auch das habe ich deutlich zu spüren bekommen. Und ehrlich gesagt dachte ich, dass diese beiden Punkte schon alles wären und habe es so hingenommen, was schon schlimm genug war. Aber die Liste ist viel länger.
Am meisten hat mich geschockt, dass Zucker zu einer Fettleber führen kann. Das habe ich immer nur mit Alkohol und Fleischkonsum in Verbindung gebracht. Aber Fructose wird in der Leber zu Fett! Mittlerweile haben sogar schon viele Kleinkinder eine verfettete Leber. Eine Fettleber kann zu weiteren Lebererkrankungen wie zum Beispiel Hepatitis oder Leberzirrhose führen. Diabetes – die Zuckerkrankheit – breitet sich rasant aus. Jeden Tag gibt es in Deutschland fast 1.000 Neuerkrankungen. Jeder Fünfte weiß noch nicht einmal, dass er überhaupt an Diabetes leidet. Die Zahl der Typ-2-Diabetes-Neuerkrankungen bei Jugendlichen hat sich in den letzten Jahren verfünffacht.
Mehr zu Diabetes erfährst du hierZucker raubt uns Nährstoffe. Die weißen Kristalle sind leere Kalorien. Sie enthalten keinerlei Mineralstoffe, Vitamine oder Spurenelemente. Bei der Verstoffwechselung rauben diese leeren Kalorien uns damit unsere wertvollen Nährstoffe und stören so den Säure-Basen-Haushalt. Die Folgen: Der Körper übersäuert. Karies entsteht, Nägel und Haare werden brüchig und stumpf und unsere Knochen werden porös.
Zucker schadet Magen und Darm. Hier können Pilze wie zum Beispiel Candida entstehen – und die lieben Süßes genauso wie wir und wachsen dadurch immer weitere. Diese Pilze können zu Hormonstörungen führen. Zucker kann übrigens nicht nur unsere Zähne durchlöchern, sondern auch unseren Darm – das nennt sich Leaky-Gut-Syndrom. Durch die löchrige Darmwand können Gifte und Pilze in den Blutkreislauf gelangen. Krankheiten die mit dem Leaky-Gut-Syndrom in Zusammenhang gebracht werden sind Rheuma, Neurodermitis, Reizdarm, Zöliakie, Multiple Sklerose, Migräne, Herzkrankheiten, Autismus und Parkinson. Dabei muss gesagt sein, dass Zucker natürlich nicht der einzige Auslöser für das Syndrom sein kann.
Zucker ist schlecht für das Gehirn. Die Berliner Charité hat herausgefunden, dass sich Menschen mit einem hohen Blutzuckerspiegel Dinge schlechter merken können. Eine Studie der University of California zeigt, dass eine zuckerreiche Ernährung das Gehirn sogar verlangsamt.
Endlich zuckerfrei
Ich habe mir lange keine Gedanken darüber gemacht, was Süßigkeiten für einen Einfluss auf mein Leben haben. Und noch weniger Gedanken habe ich mir darüber gemacht, dass das weiße Gift einfach überall untergemischt wird. All die Jahre war mir nicht klar, wie zuckerhaltig meine Ernährung tatsächlich war. Durch diese Erkenntnis hat Essen für mich zunächst einen bittersüßen Beigeschmack bekommen. Was soll ich überhaupt noch essen? Zu groß war der Zuckerberg vor dem ich plötzlich stand. Seitdem ich mich aber bewusst mit meiner Ernährung auseinandersetze ist vieles einfacher geworden. Ich bemühe mich um natürliche Nahrung und meide prozessierte Lebensmittel. Und beim Kochen versuche ich auf saisonale Produkte zu achten. Das Einkaufen geht mittlerweile viel schneller, weil 90 % der Produkte aus dem Supermarkt für mich bedeutungslos geworden sind.
Was sich durch die zuckerfreie Ernährung alles in meinem Leben verändert hat, werde ich dir im Laufe der #nosugarweek noch verraten.
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