Was für eine Woche! Es war Geburtstagswoche und die habe ich dieses Jahr in Barcelona verbracht. Was soll ich sagen? Die Stadt hat mich sofort verzaubert. Aber fangen wir von vorne an…
Eine gute Bleibe ist die halbe Miete für eine entspannte Reise. Für mich gibt es im Urlaub nichts Schlimmeres, als mit 100 anderen Menschen in einem Speisesaal frühstücken zu müssen. Deshalb ist ein eigenes Apartment die perfekte Lösung für meine Reisebedürfnisse. Wir haben über Airbnb eine wirklich tolle Wohnung gefunden. Sie war nicht nur liebevoll eingerichtet, sondern Vermieterin Pepa und ihr Mann Miguel Angel haben uns so herzlich empfangen, dass wir uns sofort zu Hause gefühlt haben. Umgeben waren wir in dem Viertel nur von Katalanen – echtes barcelonesisches Lebensgefühl. Hier geht’s zum Apartment.
…und nehme mit: nur ganz ganz wenig. Eine Woche mit Handgepäck? Hätte ich mir früher ehrlich gesagt nicht vorstellen können. Seitdem ich regelmäßig backpacke habe ich aber gelernt: man braucht wirklich nicht viel. Mein Trolley hat nicht mal 7 Kilo gewogen – und ich hatte immer noch zu viel dabei. Minimalistisches Reisegepäck hat nur Vorteile: Du musst nicht viel schleppen, du musst nach dem Flug nicht auf dein Gepäck warten und du hast nicht die Qual der Wahl, was du anziehen sollst, du hast ja schließlich kaum eine Auswahl. Da ich wenig Kosmetik benutze, komme ich auch perfekt mit den Flüssigkeitenbestimmungen klar. Für meine Reise Ende August nach Indonesien, werde ich das ganze dann nochmal perfektionieren.
Tipp: Pack-Experten schwören auf die KonMarie-Methode. Ich habe sie noch nicht ausprobiert – aber es sieht schon ziemlich praktisch aus.
…und meine auch! Auch wenn es nach Rentner klingt – ich liebe Wandern! Durch die Natur zu stiefeln befreit den Kopf und belebt den Geist. Barcelona ist umzingelt von Bergen. Etwas weiter draußen gibt es den Montserrat. Auf diesem Sandsteingebirge befindet sich das Benediktinerkloster Santa María de Montserrat. Von da aus gehen zahlreiche Wanderwege den Berg hinauf – perfekt um dem Trubel in Barcelona für ein paar Stunden zu entkommen. Wandern ist außerdem die perfekte Gelegenheit für eine kleine Achtsamkeitsübung. Während des Gehens nehme ich alles wahr, was gerade passiert – jeden Schritt, jedes Geräusch, jeden Windzug auf der Haut – und ich werde nicht durch wilde Gedanken abgelenkt, weil meine linke Gehirnhälfte ja mit Gehen beschäftigt ist. Ich kann mich also perfekt auf meinen Atem konzentrieren und das Hier und Jetzt bewusst genießen.
Metropolen sind Touristenmagneten, das habe ich spätestens in meiner Wahlheimat Köln schmerzlichst erfahren müssen. Hier halte ich mich allerdings selten bis nie an den Touri-Hot-Spots auf. Auf Reisen kommt man da kaum drumherum. Natürlich wollte auch ich die Sagrada Familia und den Parc Güell in Barcelona sehen. Natürlich kann auch ich mir Gaudis Architektur und einen kleinen Schlenker auf der Rambla nicht verkneifen. Aber nur weil man in einer anderen Stadt ist, heißt das noch lange nicht, dass man Respekt und Anstand zu Hause lassen muss. Nach diesem Städtetrip bin ich mal wieder geschockt und traurig zugleich. Sich mit Ellenbogen in irgendwelchen Schlangen nach vorne drängeln, in Hotpants in antike Kirchen reinstolzieren, Selfies während einer Messe schießen oder sich über Essen beschweren, das – oh Wunder – anders schmeckt, als beim Spanier zu Hause. Was ich in der letzten Woche erlebt habe, hat mit dem Begriff Zivilisation absolut nichts zu tun. Einen umfangreichen Text zu den Touristen, die mich auf die Palme gebracht haben, gibt es hier bald zu lesen.
Unsere Rettung: Ohne Reiseführer durch kleine Gassen spazieren und ein ganz intimes Barcelona entdecken.