Als ich letzte Woche auf der Couch saß und mich durch zahlreiche Fashion- und Beauty-Blogs geklickt habe, um mal auf den neuesten Stand zu kommen, ist etwas passiert. Denn eigentlich lese ich nur heimlich, wo diese Mädels den ganzen Tag essen gehen, welchen Lippenstift sie benutzen und wie sie ihren Koffer packen, um zu irgendwelchen Fashion Weeks zu fahren. Warum heimlich? Weil ich keine Lust hab mich zu rechtfertigen. Weil ich es vielleicht selber ein bisschen naja finde. Und weil ich wahrscheinlich viel zu alt für Snapchat bin.
Und dann ist mir ein Licht aufgegangen. Ich muss das so explizit erwähnen, weil das erstens nicht sehr oft vorkommt und zweitens nicht immer so hell leuchtet wie dieses mal. Ich saß also kopfschüttelnd auf meinem goldenen Sofa und konnte nicht glauben, was da gerade passiert war. Es war, als wenn die ganze Zeit ein Puzzleteil gefehlt hatte und jetzt war alles so klar. So offensichtlich. Es geht um mein Beuteschema.
Ich dachte, dass es mir immer nur um Bärte und Schuhe und Klugis geht. Aber eine Sache haben alle Verflossenen auch gemeinsam. Sie sind alle so richtige Miesepeter. Absolute Schlechtmacher. Alleshasser. Natürlich ist mir das immer wieder mal aufgefallen. Aber, wenn ich an manche Situationen zurückdenke, dann findet man da schon einige Parallelen. Und jetzt frage ich mich natürlich, was um Himmelswillen mit mir nicht stimmt, dass ich sowas unbewusst anziehend finde. Denn es gibt nichts nervigeres, als Menschen, die alles schlecht machen, worauf du stolz bist oder was du gut findest.
Das sind die Menschen, die dich für alles verurteilen, was du tust. Weil es eben nicht genau das ist, was sie tun. Weil sie es peinlich oder lächerlich finden. Die dafür sorgen, dass du dich über nichts mehr freuen kannst. Dass du alles ausdiskutieren musst. Dass du dich für Dinge rechtfertigen musst, obwohl es total unnötig ist. Und schließlich fühlst du dich schlecht dafür, dass du Urlaub machst, auf ein neues Handy sparst, eine gute Klausur geschrieben hast, du dir einen Kaffee bei Starbucks gekauft hast (und dann auch noch mit Sojamilch. Schande!), nicht nur unbekannte Musik hörst oder eben Fashionblogs liest.
Egal was es ist. Es sind eben Dinge, die du gerne tust. Weil du nun mal so bist. Wieso nimmt sich also jemand das Recht raus, dich für Dinge zu kritisieren, die du nun mal gerne tust. Oder besser gesagt. Dich zu kritisieren, für das was du bist. Sowas führt doch nur dazu, dass du dich verstellst. Dinge verheimlichst oder sogar aufgibst. Und wofür? Für irgendeinen dahergelaufenen Typen, dem du es niemals (NIEMALS!) Recht machen wirst. Und trotzdem scheinen sie, aus welchen Gründen auch immer, irgendwas an sich zu haben.
Zeitverschwendung? Absolut!
Plan? Neues Beuteschema!