Mag ich nicht. Mag ich nicht. Mag ich nicht. Probier doch mal. Nee, ich weiß, dass ich sowas nicht mag.
Es gibt Menschen, die machst du am glücklichsten, wenn du ihnen jeden Tag Nudeln mit Tomatensoße servierst. Ohne Stückchen, versteht sich! Sie sind für rein gar nichts offen. Auf der Liste dieser Menschen stehen sehr sehr oft Rosinen. Und Menschen, die keine Rosinen mögen, haben nicht selten auch eine Abneigung gegen Champignons. Warum das so ist, weiß ich nicht. Aber es ist mir erstaunlich oft aufgefallen. Danach stehen rohe Tomaten, Rosenkohl und Auberginen auf der Liste. All diese Lebensmittel haben eine merkwürdige Konsistenz oder einen penetranten Geschmack. Und ich glaube damit könnte dieses Phänomen zusammenhängen. Ich habe keine Studie dazu gefunden, aber ich bin mir sehr sicher, dass es so ist!
Der Geschmacksinn entwickelt sich angeblich schon im Mutterleib und dann in den ersten Lebensjahren. Wenn man also als Kind kein Obst und Gemüse bekommen hat, wird es später schwer. Wer schon früh scharfes Essen isst, der wird es auch später gerne mögen. Und wer als Kleini schon die ausgefallensten Sachen auf dem Teller hatte, der probiert auch heute noch den verrücktesten Kram. Ich habe mal gehört, dass sich der Geschmack ungefähr alle sieben Jahre ändert. Es gibt also Hoffnung! Naja also vielleicht. Man muss dann ja doch mal probieren.
Und da ist das eigentliche Problem. Offenheit. Die Rosinen-Champignon-Menschen sind total eingefahren. Und eigentlich ist es fast unmöglich, sie dazu zu kriegen mal iiiiirgendwas neues zu probieren. Und das klingt wiederum ganz schön langweilig. Denn, wenn der Rosinen-Champignon-Menschen mal einen schwachen Moment hat und sich überwindet etwas zu essen, was er sonst nie verspeisen würde, dann erntest du als Dank für diesen völlig überflüssigen Versuch nur sein Lieblingswort: Baaaaah! Denn der Rosinen-Champignon-Mensch ist zwar ohne Geschmack auf die Welt gekommen, aber dafür hat er eine angeborene gerümpfte Nase.
Und das nervt gewaltig. Denn eigentlich könnte es einem ja egal sein, was die anderen Menschen essen oder mögen. Wenn da nicht immer dieser abwertende Blick gepaart mit Würgegeräuschen wär, sobald der Rosinen-Champignon-Mensch auf deinen Teller schaut (den über den Tellerrand kann er ja nicht, höhö!).
Vielleicht mischen wir uns tatsächlich zu viel ein. Mein Gott, dann mögen manche Menschen eben keine Pilze oder getrocknete Weintrauben (Ja man, es sind doch einfach nur getrocknete Weintrauben!). Und vielleicht essen andere dafür verrücktes Ratatouille. Aber, wenn wir zusammen essen, dann gibt es eben Nudeln mit Tomatensoße. Ohne Stückchen, ohne Pilze und ganz ohne Baaaah.